Der Knochen ist fünfmal leichter als Stahl, gegen Druck aber doppelt so widerstandsfähig wie Granit, gegen Zugkraft viermal so resistent wie Beton.
Und er bildet sich täglich neu … Der Knochen ist keine trockene Materie, in der kein Leben stattfindet. Im Gegenteil: Der Knochen wird stets durchblutet und in seinem Inneren findet ein ständiger Umbau statt. Sogenannte «Osteoblasten» bauen fleißig Knochen auf, und die Osteoklasten, fressende Riesenzellen, bauen Knochensubstanz ab, damit der Knochen nicht ins Unendliche wächst, sondern sich stets erneuert. Das heißt: Knochenmasse geht und kommt. Darum heilt auch ein Bruch. … wenn er nicht schwindet
Nur, wenn die fressenden Osteoklasten fleißiger sind als die bauenden Osteoblasten, sieht’s nicht gut aus. Der Mensch leidet unter Knochenschwund. Das nennt sich auch «Osteoporose ». Schleichend fressen die Osteoklasten Knochensubstanz weg, der Rücken rundet sich, der Mensch schrumpft. Die Substanz nimmt ab, die Architektur des Knochens wird marode. Der Knochen bricht schneller.
Krafttraining hat eine überragende Wirkung auf die Knochenfestigkeit und wirkt positiv gegen Osteoporose.
„Knochentraining“ ist besonders anspruchsvoll und bedarf einer exakten Steuerung durch die medizinische Fachkraft im Kieser Training, so dass die Ziele des Trainings erreicht werden:
- Steigerung der Festigkeit sämtlicher von Osteoporose betroffener Knochen, besonders aber der Wirbelkörper, der Oberschenkel-, Schulter- und Armknochen
- Haltungskorrektur um den „Osteoporose-Buckel“ zu vermeiden
- Verminderung des Sturzrisikos durch Kräftigung der Handkraft, der Stützkraft in Armen und Beinen und sämtlicher Muskeln, die das Umknicken in den Sprunggelenken verhindern
- Allgemeine Kräftigung, da fortgeschrittene Osteoporose fast immer zum sozialen Rückzug, zur Vermeidung von Bewegung und damit zum immer rascheren körperlichen Verfall führt
Besonders eindrucksvoll sind die Erfolge bezüglich Knochenfestigung: Innerhalb eines Jahres erreichen wir Steigerungen der Knochendichte zwischen fünf und fünfzehn Prozent.* Das schafft kein Medikament und vermutlich geht die erzielte Festigung noch weit über die Verbesserung der Knochendichte hinaus. Für ein erfolgreiches Knochentraining braucht es die professionelle Steuerung durch qualifizierte MitarbeiterInnen, gute Trainingsgeräte, hohe Intensität bei langfristigem Training zwei bis drei Mal pro Woche.
Bei keiner anderen Indikation für Krafttraining lässt sich der Erfolg so eindrucksvoll nachweisen: Jährliche Knochendichtemessungen und eventuell ein Sturztagebuch lassen keine Zweifel über Erfolg oder Misserfolg zu und geben zugleich die Chance, die Kräftigungstherapie immer wieder zu optimieren.
*Weiß, Osteoporose ist heilbar! Nahrung für die Knochen, Seite 80 bis 84, Lüchow Verlag, 3. Auflage 2011